Joachim Kupkes Werke entstehen in altmeisterlicher Malweise als Teil einer realistischen Kunstrichtung. Sie bedienen sich bekannter Werke der Kunstgeschichte, zu denen der Künstler ein inniges Verhältnis, eine Art Seelenverwandtschaft empfindet. Sie sind keine ironischen Neuschöpfungen, sondern haben viel mehr mit der Authentizität des Vorgestellten und seine durch massenmediale Reproduktionsvorgänge stattfindende Entwertung zu tun. Aus der Erkenntnis des sich permanent steigernden, fragmentarischen Charakters unserer Wahrnehmung und der Verbindung zu der alltäglich über uns hereinbrechenden Bilderflut in ihren reproduktiven Erscheinungsformen, entstehen seine technisch brillant vorgetragenen Kommentare zur Kunst und über die Kunst als Kunst über die Kunst. Dies gilt auch für die seit Jahren entstehende Reihe der „Zimmer in Delft“-Bilder, mit denen Joachim Kupke einen der bedeutendsten Maler der europäischen Kunst, Jan Vermeer, auf seine unverwechselbare Weise in die Gegenwart transformiert. Die rund 40 Werke umfassende Bilder-Serie wird Teil einer Präsentation zur realistischen Kunst in Deutschland mit Werken aus der Sammlung Lütze.