Schloss:
Erfolgreiche Künstlerpaare sind sowohl in der Kunstgeschichte, als auch in der Gegenwart eine Ausnahme. Nur wenn die intellektuelle und geistige Partnerschaft ebenbürtig ist, können Dinge entstehen, die über beide hinauswachsen. Für das hallesche Künstlerpaar Moritz und Grita Götze ist die Begegnung mit dem Werk Pücklers – seiner eindrucksvollen Park- und Landschaftsgestaltung – die ohne seine Frau Lucie so nicht denkbar wäre, eine faszinierende künstlerische Herausforderung. Moritz Götze sowie auch Pückler – beide antiautoritär eingestellt, beide unheilbare Romantiker – leben und lebten nach selbst gesetzten Maßstäben. Beide sind Poeten auf ihrem ureigensten Gebiet. Grita Götze und Lucie Pückler sind keineswegs nur die Frauen ihrer Männer. Ihre Werke und ihre Tätigkeiten gedeihen zunächst im Verborgenen. Während Lucies Kreativität an die Schöpfungen ihres Mannes gebunden bleiben musste, hat Grita Götze ein eigenständiges Werk vorzuweisen. Ihr unbedingter Wille zur Schönheit zeigt sich in einer beständigen Distanz gegenüber Zeitmoden. Sowohl die Parks als auch die Werke von Moritz und Grita Götze führen jede Kosten-Nutzen-Rechnungen ad absurdum. Poesie erweist sich als eine Art Donquichotterie.