07.08.2010 - 29.08.2010
In der multidisziplinären Ausstellung To-Be beleuchten 28 Künstler aus Japan und Deutschland Überschneidungen im »Sein und Werden« ihrer beiden Kulturräume.
To-Be ist Teil eines prozesshaften Projekts, initiiert als offenes Konzept von Tatsumi Orimoto und Thomas von Arx. Der Dialog, die gemeinsame Arbeit und Freundschaft zwischen den Künstlern ohne kuratorische Vorgaben und Zwang, lässt Raum für Entwicklungen, die über die Ausstellungssituation hinausgehen. Das Projekt begann im Sommer 2009 in Tokyo mit einer Begegnung von 19 jungen wie erfahrenen Künstlern, die sowohl renommierte als auch aufstrebende Positionen vorstellten.
Das Konzept ging sowohl hinsichtlich Ausstellungsqualität als auch neuer Kooperationen und Ideen sehr gut auf, weshalb wir dieses Prinzip 2010 mit To–Be wieder aufgreifen und – anknüpfend an die Erfahrungen aus der Begegnung in Japan 2009 – die Kunstkommunikation vertiefen und einen vorläufigen Höhepunkt der Ausstellungsreihe vorbereiten wollen: Es ist geplant, die Reihe 2011 mit zwei Ausstellungen in Berlin und Tokio anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Unterzeichnung des Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrags zwischen Preußen und Japan fortzuführen. In Zusammenarbeit mit den beiden Städten könnte dies auch dazu beitragen, die Städtepartnerschaft zwischen Tokio und Berlin in kultureller Hinsicht zu beleben.
Eine bemerkenswerte Dynamik erhält dieses Projekt auch durch die Zusammenführung der sehr unterschiedlich geprägten Gesellschaften und Kunstauffassungen. Kunst soll hier als Kommunikations-Motor unabhängige Strategien des Austausches und der Vernetzung in Bewegung bringen. Dieser aktivierende Prozess ist integraler Teil der Ausstellung: Eine von Künstlern organisierte offene Bühne, auf der sich inspirierende Kooperationen zwischen den Kulturen, den Künsten, den Künstlern und dem Publikum entfalten können. Für dieses Projekt treffen im August alle Künstler aus Deutschland und Japan in Berlin zusammen.
Der kulturelle Austausch wird sich bei diesem Projekt nicht auf die Ausstellung beschränken. So gehörte der Besuch der japanischen Kollegen im Großraum Tokio schon 2009 zum Rahmenkonzept. Die gegenseitig gewährte Gastfreundschaft und das gemeinsame Leben im alltäglichen Umfeld bietet den Künstlern einen Rahmen für Gespräche über Kunst, Politik und gesellschaftliches Leben – auch befördert durch das gemeinsame Zelebrieren japanischer und deutscher Esskultur. Vielleicht wird auch dieser Dialog Eingang in die Werke der Künstler finden.