27.06.2010 - 30.07.2010
Juan Carlos Quintanas Bilderserie `Gone Adrift' skizziert eine eigentümliche Welt voll komischer, tragischer Charaktere, gefangen in einem Zustand der Stagnation und Kontemplation. Die Bilder reflektieren die gegenwärtige globale Krise, in der jeder Einzelne in einer Welle ökonomischer, ökologischer und politischer Katastrophen treibt.
Kneipenhocker, Hinterwäldler und Möchtegern-Revolutionäre rauchen und saufen ihre Sorgen weg und bemitleiden menschenähnliche Malerpinsel, Schrotflinten, ausgetragene Schuhe, kränkliche Blumen und gestreckte Zigaretten. Die sie umgebende Welt scheint für diese pathetischen und doch poetischen Charaktere nur eine wahnhafte Illusion oder längst vergessen. Sie leben in einer Leere; einer absurden
einsamen Landschaft in der sich Realität und Fantasie verflechten zu einer Normalität der Apathie und Dekadenz. Das Erhabene, wenn es existiert, ist eine Fata Morgana.
Aus zufällig gewählten Cartoons und Bildern entspinnen sich skurrile, zweideutige, nicht-lineare Erzählungen, die von der Angst vor dem baldigen Untergang erzählen, von Selbstzweifeln und höchster Melancholie. `Gone Adrift' sinnt über eine Kultur nach, die bereits taumelnd vor dem Abgrund der eigenen falschen Ansprüche steht.