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Fotostiftung Schweiz


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Di,Do-So 11.00-18.00 Uhr
Mi 11.00-20.00 Uhr

Barbara Davatz: As Time Goes By, 1972 bis 2014

27.02.2016 - 16.05.2016

Im Werk der Fotografin Barbara Davatz (geb. 1944) spielen Porträts eine zentrale Rolle. Seit mehr als 40 Jahren beschäftigt sie sich immer wieder von neuem mit der Frage, wie Menschen mit der Kamera festgehalten und dargestellt werden können. Was sagt ein Bild über die dargestellte Person? Welche Fotografien wirken authentisch? Wie viel Inszenierung ist erlaubt? Und wann wird ein Bild zur Projektionsfläche?
Das Herzstück der neuen Ausstellung der Fotostiftung Schweiz bildet die Langzeitstudie "As Time Goes By", die 2014 ihren Abschluss fand und vor kurzem als Buch publiziert wurde. Darin hat Barbara Davatz ausgewählte Paare der Zürcher Szene in vier Zeitschnitten während mehr als 30 Jahren fotografiert — ein Projekt, das in der schweizerischen wie auch der internationalen Fotografie einzigartig ist und nun zum ersten Mal umfassend gezeigt wird. Es handelt sich nicht nur um eine Arbeit über Individuen und Paare, über sichtbare und verborgene Anziehungskräfte zwischen Menschen, sondern auch um eine Studie zum Wandel der Gesellschaft und der Stile — ein eindrückliches Zeitdokument.
Ergänzend werden weitere Porträtserien gezeigt, die deutlich machen, wie konsequent und eigenwillig Barbara Davatz ihren Weg verfolgt. Ob sie die Belegschaft einer Firma fotografiert, die Gleichartigkeit von Zwillingen betrachtet, die Ähnlichkeit von Familienmitgliedern studiert oder die Mitarbeiter eines internationalen Modehauses vor die Kamera bittet: Sie löst die Porträtierten aus ihrem alltäglichen Kontext heraus, um jede Ablenkung auszuschalten. Sie setzt sie frontal ins Bild und beleuchtet sie möglichst neutral. Und sie lenkt die ganze Aufmerksamkeit auf die Gesichter und ihren Ausdruck, auf den Körper und seine Haltung, auf die Kleidung und die Details der äusseren Erscheinung. Vergleichen ist erwünscht.
Dabei sind die nüchternen, klaren Bilder durchaus ein Resultat intensiver Zuwendung und Wahrnehmung. Die Porträtierten erwidern den Blick der Betrachter und berühren durch Offenheit und Verletzlichkeit. Wer sich auf die Bilder einlässt, entdeckt hinter der präzis und gleichförmig festgehaltenen Oberfläche viel Rätselhaftes, Geheimnisvolles, Individuelles. Sehen und Wissen, Schaulust und Erkenntnis, Behauptungen und Fantasien vermischen sich. "Das Emotionale", sagt Barbara Davatz, "liegt sozusagen zwischen den Bildern, in den imaginierten Lebensgeschichten oder in eigenen Erinnerungen, die geweckt werden. Ich empfinde es mitunter als sinnlich, ja fast erotisch, wie manche Menschen in die Kamera blicken. Wann blicken sich Menschen so tief in die Augen? Wenn sie verliebt sind!"

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