Anfang der 1990er Jahre arbeitete Peter Piller (*1968) im Nebenjob bei einem Hamburger Ausschnittservice. Werbekunden und Firmen konnten prüfen lassen, wo und in welcher Form ihre geschalteten Anzeigen tatsächlich auch erschienen waren. Ähnlich wie Richard Prince während seines Jobs bei Time Magazine stiess Peter Piller beim täglichen Durchblättern der Zeitungen auf besondere Fotografien, die er schon bald auf die Seite legte und mit erfundenen Kategorien wie Noch ist nichts zu sehen (Bauerwartungsflächen) (2002), Nimmt Schaden (2007) oder Schiessende Mädchen (2007) versah. So ist über die Jahre das mehr als 7000 Bilder umfassende „Archiv Peter Piller“ entstanden, welches der Künstler immer wieder neu befragt und in thematischen Werkgruppen sortiert. Die Ausstellung des Fotomuseum Winterthur zeigt erstmals einen Überblick der wichtigsten Serien Pillers in Form von Wandarbeiten, Postkarten und Kleinpublikationen.