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Fotografie Forum Frankfurt


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Augen auf! 100 Jahre Leica Fotografie

13.03.2015 - 31.05.2015

Die Ausstellung »AUGEN AUF! 100 Jahre Leica Fotografie« beleuchtet ausgewählte Aspekte der Kleinbildfotografie – von journalistischen Strategien über dokumentarische Ansätze bis hin zu freien künstlerischen Positionen. Auf zwei Etagen werden u.a. Arbeiten von Nobuyoshi Araki, Jane Evelyn Atwood, Bruno Barbey, René Burri, Henri Cartier-Bresson, Bruce Davidson, Michel Vanden Eeckhoudt, William Eggleston, Ralph Gibson, F. C. Gundlach, Elisabeth Hase, Fred Herzog, Barbara Klemm, Herbert List, Paula Luttringer, Susan Meiselas, Ulrich Mack, Joel Meyerowitz, Paolo Roversi, Jeanloup Sieff, Christer Strömholm, Kai Wiedenhöfer, Paul Wolff und Tom Wood präsentiert. Mehr als 200 Fotografien, ergänzt um dokumentarisches Material, Kameramodelle und Publikationen rekapitulieren die Geschichte der Kleinbildfotografie von den Anfängen bis in unsere Tage. Insgesamt folgt die von Hans-Michael Koetzle (freier Schriftsteller und Publizist) kuratierte Ausstellung dem Gang der Technik- bzw. Fotografiegeschichte.
Spätestens im März 1914 hatte Oskar Barnack, seinerzeit Feinmechaniker bei Ernst Leitz, Wetzlar, das erste funktionstüchtige Modell einer Kleinkamera für 35 mm-Kinofilm fertiggestellt. Mit der kriegsbedingt erst 1925 eingeführten Leica (= Leitz / Camera) war nicht einfach ein neuer Fotoapparat erfunden. Die kleine, verlässliche, stets einsatzbereite, mit einem von Max Berek eigens gerechneten Hochleistungsobjektiv ausgestattete Leica markiert einen Paradigmenwechsel in der Fotografie. Nicht nur gestattete sie fotografierenden Amateuren, Quereinsteigern, emanzipierten Frauen einen leichteren Zugang zur Fotografie. Auch war mit der bequem in der Manteltasche zu tragenden Leica das Fotografieren zum selbstverständlichen Teil des Alltags geworden. Der vergleichsweise billige Kleinbildfilm stimulierte das fotografische Experiment. Neue Perspektiven wurden erprobt. Insgesamt gestaltete sich der visuelle Zugriff auf die Welt innovativer, mutiger, dynamischer. Keine Frage: Die von Oskar Barnack entwickelte und 1924 von Ernst Leitz II auf den Weg gebrachte Leica war so etwas wie die Antwort der Fotografie auf die phänomenologischen Bedürfnisse einer neuen, temporeichen Zeit.
Die Ausstellung »AUGEN AUF! 100 Jahre Leica Fotografie« unternimmt erstmals den Versuch, den durch die Erfindung der Leica provozierten Umbruch in der Fotografie umfassend darzustellen. Dabei richtet sich der Blick auf die durch die technische Innovation Leica ausgelöste visuelle Revolution. Aus kunst- und kulturgeschichtlicher Perspektive wird gefragt, wie sich durch die Leica bzw. das Kleinbild das fotografische Sehen verändert hat. Welche Auswirkungen die Miniaturisierung der Fotografie auf das Schaffen von Amateuren, Künstlern, Fotojournalisten hatte. Und nicht zuletzt: Welche neuen Themen die Systemkamera mit ihrer breiten Palette an Wechselobjektiven erschlossen hat bzw. wie eingeführte Themen auf neue Art gesehen wurden. Wie heute das digitale Smartphone, revolutionierte Leica unseren Umgang mit der Welt und wie wir sie wahrnehmen.
Spezielle Kapitel widmen sich der Avantgardefotografie der 1920er- und 1930er-Jahre, der Subjektiven Fotografie um 1950, der »Photographie Humaniste« im Frankreich der Nachkriegszeit, der spanischen und japanischen Fotografie, der New Color Photography sowie der Mode- und zeitgenössischen Autorenfotografie.

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