02.05.2008 - 04.05.2008
Susann Karsthof benutzt für ihre Arbeiten eine spezielle Technik, in der sie, entfernt das traditionelle Verfahren der Enkaustik aufgreifend, Papiermaterialien collageartig in vielen Schichtungen in Wachs fixiert.
Vor elf Jahren schienen ihre Bilder die aus der Antike überlieferte Tradition dieser Technik in ihrem Ausdruck zu bewahren, etwas Archaisches haftete ihnen in ihrer reduzierten Farbigkeit an - sandfarbene oder beige Grundtöne, aus denen farbige Einsprengsel hervorleuchten, flächige Bereiche und dunkle Bänder, die in fragiler Ausgewogenheit die Bildfläche rhythmisieren.
Inzwischen haben die Farben als Ausdrucksträger an Bedeutung gewonnen. Kräftig breiten sie sich über das gesamte Bildformat aus und bewahren doch durch die Wachsschichten hindurch - Frau Karsthof ist ihrem künstlerischen Verfahren treu geblieben - einen gedämpften Schimmer und eine eigentümliche Tiefe. Ihre Kompositionen erfahren zudem durch ornamentale Strukturen, z.T. auf Linolschnitten beruhend, eine größere Festigkeit und Dichte.
Susann Karsthofs Bilder entziehen sich der Reproduktion. Die bewegte Farbigkeit der Schichtungen, die gedämpfte Transparenz der Wachsgründe, das Ineinander von Flächigkeit und Tiefe lässt sich nur vor den Bildern selbst erleben.