22.04.2009 - 04.10.2009
Eine Ausstellung im Museum Industriekultur, in der Kunsthalle Dominikanerkirche und im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum.
Nachrichten aus dem Krieg gibt es seit über 2000 Jahren. In der Antike wurden sie mit reitenden Boten oder weithin sichtbaren Leuchtzeichen verbreitet. Seit dem Mittelalter ermöglichte der Buchdruck, Nachrichten schriftlich zu verbreiten. Im 19. Jahrhundert wurden der Telegraf und die Fotografie erfunden und auch im Krieg eingesetzt.
Die Ausstellung zeigt den Zusammenhang zwischen technologischer Entwicklung und der Veränderung des Bildes vom Krieg. Seit dem Ersten Weltkrieg kamen Flugzeuge mit Kameras zum Einsatz. Im Zweiten Weltkrieg haben Radio und Film, seit den 1960er Jahren das Fernsehen die Berichterstattung über Kriege bestimmt. Im 21. Jahrhundert kommen Handys und Internet verstärkt dazu. Kriegsbilder sind nun nahezu jederzeit und an jedem Ort verfügbar. Diese Entwicklung zeigt die Ausstellung. Sie zeigt auch, wie sich die Strukturen und Inhalte der Kriegsberichterstattung durch die technischen Innovationen verändert haben. Die Ergebnisse der historisch-wissenschaftlichen Forschung werden durch moderne Kunst und insbesondere aktuelle Medienkunst kommentiert und ergänzt. Die Ausstellung »Bilderschlachten« zeigt Technik – Medien – Kunst.
Nicht nur historische Themen stehen dabei im Vordergrund. Es wird auch die aktuelle politische Bedeutung medialer Kommunikation behandelt. In der Ausstellung werden durch technische Exponate, durch Fotografien, Grafiken und Filme, durch künstlerische Installationen, Skulpturen und interaktive Arbeiten deutlich, wie sich die Bilder vom Krieg durch die Entwicklung der Medien verändert haben. Zusätzlich eröffnen sich durch die Medienkunst unerwartete Perspektiven, ungewöhnliche Assoziationen und wecken vielfältige Emotionen. »Bilderschlachten« zeigt, dass es niemals objektive Berichte aus dem Krieg gegeben hat, sondern die Nachrichten stets Ziele verfolgten, die über die reine Berichterstattung hinaus gingen. Es wird auch deutlich, dass keine Darstellung von Kriegsrealität möglich ist, obgleich der Empfänger der Kriegsnachrichten oft davon ausgeht.