In welchem Ausmaß können wir mithilfe moderner Technologien Naturbeobachtungen und Naturphänomene erfassen und rekonstruieren? Inwieweit können wir natürliche Vorgänge so perfekt nachahmen, das wir von einer zweiten, technologiegesteuerten Natur reden können? Und wer kann noch ganz genau unterscheiden, was in unserem Leben künstlich oder natürlich ist? Wo verschwimmen die Grenzen?
Bei der erfolgreichen Ausstellungskooperation zwischen dem Ars Electronica Center und dem Volkswagen Automobil Forum dreht sich alles um die Frage, was historisch, gegenwärtig und zukünftig jene bestimmenden Faktoren sind und sein werden, die Natürliches und Künstliches im alltäglichen Leben erkennbar und erlebbar machen. Ein Thema, das auch den größten europäischen Automobilhersteller inspiriert und interessiert.
Auf der Ars Electronica in Berlin bieten 14 internationale Künstler verschiedene und oftmals auch unkonventionelle Zugänge und Assoziationen zum Thema „Natur versus Technik“ an. Die Berlinerin Agnes Meyer - Brandis geht beispielsweise auf die Suche nach unterirdischem Leben, während Ivan Henrique etwaige Verbindungsmöglichkeiten von lebenden Organismen mit Maschinen untersucht. Masato Sekine lädt zum Experimentieren mit Temperaturschwankungen ein und Alistair Mc Clymont erzeugt einen künstlichen Wirbelsturm. Keiko Takahashi schließlich lässt metallene Maßbänder wie in einer Art „Schneckenrennen“ zum Wettlauf gegeneinander antreten.
Und auch die Besucher aller Altersgruppen werden dazu angeregt, sich mit dem Thema der Ausstellung aktiv auseinanderzusetzen. Takahiro Matsuo entführt uns mit seiner „Phantasm“ - Installation in eine bezaubernde Schmetterlingswelt, die von den Besuchern selbst gesteuert werden kann. Hunderte von Papierblättern, die mit offenen oder geschlossenen Augen bedruckt sind, lässt wiederum der „Zylinder - Baum“ des japanischen Künstlers Yasuhiro Suzuki durch die Luft wirbeln. Die beeindruckende Installation begeistert vor allem Kinder, die die Blätter auffangen, vom Boden aufsammeln und zurück in den Zylinder stecken können, damit das Spiel von vorne beginnt.