Wie entwickeln sich Kinder und Jugendliche in einer multikulturellen Gesellschaft? Was prägt sie? Welche Werte, Regeln und Mechanismen bestimmen ihr Heranwachsen?
Die Ausstellung entfaltet ein vielfältiges Panorama an Antworten, indem sie donauschwäbische Lebensgeschichten erzählt. In der geordneten Gesellschaft vor dem Zweiten Weltkrieg, deren Grenzen von Familie, Kirche und Schule oft eng gesteckt wurden, blitzen bunte Splitter auf: Freundschaft und Kinderspiel, Abenteuer und Neugier, Verliebtheit und Verwegenheit.
Zu entdecken sind zum Beispiel die Tauschkinder: Eltern verschiedener Ethnien (oft Deutsche und Ungarn) nahmen gegenseitig ihre Kinder auf, damit diese die andere Sprache und Lebensweise kennenlernten. So modern diese Praxis anmutet, so fern erscheinen uns andere Traditionen. So heiraten Mädchen oft schon mit 15 Jahren.
Nein, es war keine heile Welt. Kinder und Jugendliche blieben nicht verschont von Grauen und Gewalt, die der Zweite Weltkrieg in die donauschwäbischen Siedlungsgebiete trug. Wie haben sie das Erlebte verarbeitet? Wie wurden sie zu den Menschen, die uns heute noch von damals erzählen können?
Die Ausstellung wird gefördert von der Beauftragten für Kultur und Medien.