Adolf Hitler verkündete 1934: "Die Presse ist ein Erziehungsinstrument, um ein Siebzig-Millionen-Volk in eine einheitliche Weltanschauung zu bringen." Zu diesem Zeitpunkt hatten freiwillige "Selbstgleichschaltung", Verfolgungen und Verbote, inhaltliche Kontrolle und wirtschaftliche Monopolisierung die Presse schon zu einem weitgehend willfährigen Instrument der NS-Politik gemacht. Doch der Anschein von Pressefreiheit und Meinungsvielfalt sollte gewahrt werden. Der Großteil der Zeitungen wirkte weniger durch ideologische Indoktrination, sondern vielmehr "zwischen den Zeilen". Gerade in ihrer scheinbaren Harmlosigkeit - beispielsweise in den Sport- und Lokalnachrichten, im Feuilleton oder Fortsetzungsroman - erzeugten sie eine Fraglosigkeit, die kaum Raum für Brüche und Zweifel ließ. Die Ausstellung, erarbeitet von der Stiftung Topographie des Terrors in Berlin, zeigt, wie die NS-Diktatur die deutsche Presselandschaft veränderte, und fragt, welche Denk- und Handlungsspielräume es für Verleger, Journalisten und Leser gab.