15.01.2010 - 28.03.2010
Seit dem Mittelalter gab es in Franken in den großen Städten, besonders aber auch in zahlreichen kleinen Landgemeinden ein reiches jüdisches Leben, das in der Einrichtung von eigenen Friedhöfen und Synagogen seinen Ausdruck fand. Die Nationalsozialisten vernichteten dieses Leben und beinahe auch seine architektonischen Spuren.
Doch trotz der Zerstörungen während des Novemberpogroms von 1938 ist Franken nach Hessen die deutsche Region mit den meisten erhaltenen Synagogen. Von rund 168, die vor 1938 existierten, bestehen heute noch etwa 106 als Gebäude. Erhalten blieben vor allem viele Landsynagogen, weil man sie im engen, kleinteiligen Baugefüge der Dörfer nicht hatte niederbrennen können. Heute werden sie oft wieder vielfältigst genutzt.
Die Fotoausstellung "Jerusalem lag in Franken" des Fotografenteams Herbert Liedel und Helmut Dollhopf aus Nürnberg dokumentiert die Geschichte jüdischer Gotteshäuser in den fränkischen Landgemeinden. Verglichen wird der Zustand der Synagogen vor 25 Jahren mit dem jetzigen Erscheinungsbild. Leitmotiv der Werke ist die Spurensuche und Bewahrung, und somit leisten auch sie Widerstand gegen das Vergessen.