Mit Hilfe der Ernst von Siemens Kunststiftung ist es der Neuen Sammlung gelungen, eines der bedeutendsten Objekte der Goldschmiedewerkstätte am Bauhaus zu erwerben. Mit seinem Rundscheiben-Anhänger schuf Naum Slutzky eines der prägnantesten Vorbilder für die Entwicklung des modernen Schmucks in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Der zwischen 1920 und 1922 entstandene Anhänger gehört zu den wichtigsten Arbeiten Slutzkys, wie zahlreiche Veröffentlichungen belegen.
Slutzky hatte ihn der Bauhausstudentin Else Kleinwort geschenkt, in deren Familie das herausragende Schmuckstück knapp hundert Jahre bewahrt wurde, ohne dass die Fachwelt davon Kenntnis hatte. Erst im Rahmen der Fernsehsendung Kunst & Krempel (Bayerischer Rundfunk) wurde der Anhänger im Jahr 2009 wiederentdeckt.
Der Anhänger wurde vom Bauhaus selbst als vorbildlich für die dort entstandenen Schmuckarbeiten angesehen. Bereits 1923 in der ersten großen Bauhaus-Ausstellung in Weimar vorgestellt, gehört der Anhänger zusammen mit einem Ring Slutzkys zu den einzigen Schmuckobjekten, mit denen Walter Gropius, Gründer und erster Direktor des Bauhauses, seine 1925 zusammengestellte Auswahl repräsentativer Bauhausarbeiten illustrierte.