Ebbe Weiss-Weingart (*1923) greift in den späten 1980er Jahren gerne auf Vorgefundenes wie römische Münzen, gravierte Tikki -Amulette aus Nephrit und vor allem unzählige Jadestücke zurück. Jade galt in China schon immer als Symbol der Lebenskraft und Sinnbild der Vollkommenheit. Die Künstlerin ist bis heute von diesen Zeugnissen vergangener Kulturen fasziniert.
Die in flachem und hohem Relief geschnittenen Tiermotive kontrastiert Ebbe Weiss-Weingart mit Feingold und sulfiertem Silber, farbliche Akzente setzen Rubine, Smaragde, Saphire oder Opale. Die Jadesteine erinnern an Geschichten von Fabelwesen, Drachen, Tiger oder Bären. Mit äußerst phantasievollen Ergänzungen erweckt die Goldschmiedin die Jade zu neuem Leben.
Den ausdruckstarken, nicht selten humorvollen Schmuckstücken der in Salem lebenden Künstlerin stehen die Arbeiten zahlreicher Schmuckgestalter aus ganz Europa gegenüber, die die avantgardistische Schmuckgestaltung in den letzten 25 Jahren maßgeblich geprägt haben. Ihre Arbeiten zeigen einen ganz eigenen gestalterischen Ansatz, neue Werkstoffe und technische Möglichkeiten kommen zum Einsatz. Auch hier zeigt sich oft die konsequente Umsetzung einer gestalterischen Idee, die von Variationen im Detail lebt.