18.04.2012 - 17.06.2012
Als Sohn des Goldschmieds Oskar Männle wurde Siegfried Männle am 24.06.1912 in Schwarzenberg/Erzgebirge geboren. In seiner Heimat erlernte er zunächst die Technik des Gravierens, nach seiner Ausbildung an der Staatlichen Zeichenakademie in Hanau von 1928 bis 1933, legte er seine Gesellenprüfung im Gravieren und Goldschmieden ab. In seiner Gesellenzeit war der junge Goldschmied vor allem von den geometrischen Formen und unedlen Werkstoffen des Bauhauses begeistert, seine damals entstandenen Anhänger und Broschen gehören zu den innovativen Zeugnissen deutscher Schmuckgestaltung der 1930er Jahre.
Nach 1945 nahm Männle seine Forschungen zur Emailtechnik auf, die ihn über viele Jahrzehnte faszinierte. Sein Standardwerk „Emailkunst auf nichtrostendem Stahl“ fand in Fachkreisen großes Interesse. Von 1952 bis 1967 unterrichtete Siegfried Männle Goldschmieden, Entwerfen und Emaillieren an der Staatlichen Zeichenakademie. Von 1973 bis 1988 war er Vorsitzender der Hanauer Künstlervereinigung Simplicius.
Für sein künstlerisches Schaffen, das von Aquarellen über Schmuck, Gerät und Emailobjekten bis hin zu großen Emailbildern reicht, wurde Siegfried Männle 1991 mit dem Cläre-Roeder-Münch Preis ausgezeichnet. Das Deutsche Goldschmiedehaus widmete dem Goldschmiedemeister 1992 eine große Retrospektive, darüber hinaus wurden seine Emailarbeiten immer wieder in Ausstellungen in Deutschland, Österreich und Frankreich gezeigt. Mit über 90 Jahren verstarb der Künstler 2005 in Hanau.
In einer Studioausstellung zu Schmuckstücken und Gerät aus den ersten Jahrzehnten seines Schaffens, unter anderem Leihgaben des Museums in Schwarzenberg, würdigt die Gesellschaft für Goldschmiedekunst e. V. das Schaffen ihres langjährigen, engagierten Mitglieds Siegfried Männle.