27.02.2008 - 25.05.2008
Manga und Anime erleben einen atemberaubenden Boom über Japans Grenzen hinaus. Die Comics und Animationsfilme prägen heute auch westliche Kunst und Populärkultur und haben sich zu einem globalen Wirtschaftsgut mit Milliardenumsätzen entwickelt: Manga machen fast die Hälfte der gesamten japanischen Druckerzeugnisse aus, und vier von fünf verkauften Comics in Europa und den USA sind ebenfalls Manga. Die bunten, energiegeladenen Anime finden über Filme wie AKIRA (J 1988) oder PRINZESSIN MONONOKE (J 1997) und als TV-Serienproduktionen (Pokémon, Sailormoon, Captain Future, Heidi) weltweit Verbreitung.
Die hohe künstlerische Qualität, die faszinierenden Geschichten – alltagsnah oder auch in fantastische Welten entführend – sowie das anspruchsvolle Design sprechen ein breit gefächertes Publikum verschiedener Alters- und Zielgruppen an.
Das Deutsche Filmmuseum präsentiert gemeinsam mit dem Museum für Angewandte Kunst in einem bundesweit ersten interdisziplinären Ausstellungsprojekt alle Facetten der Manga- und Animekultur.
Dabei zeigt das Museum für Angewandte Kunst mit MANGAMANIA - Comic – Kultur 1800 – 2008 einen historischen Überblick über die Entwicklung von japanischen Holzschnitten und Buchillustrationen des 19. Jahrhunderts bis hin zu den massenproduzierten Manga der Gegenwart. Zu sehen sind herausragende Beispiele kommerzieller Manga von den 1950er Jahren bis heute. Ein interaktiver Leseraum mit zeitgenössischen Manga bietet Einblicke in die fantasievolle Welt des japanischen Comics. Ergänzt wird dieser Bereich durch ein Kabinett mit aktueller japanischer Kunst, die auf individuelle Weise das Phänomen Manga reflektiert.
Das Deutsche Filmmuseum zeigt mit Anime – High Art – Pop Culture die Geschichte, Ästhetik und Produktionsweise der japanischen Animationsfilme. Von den Anfängen über die großen Kinoerfolge und populärsten Serienhelden der späten 1970er Jahre bis hin zu aktuellen Computer- und Videogames, präsentiert die Ausstellung die Faszination Anime mit ihrer dramatischen, oft atemberaubenden Bildsprache. Nach Genres gegliederte Module zeigen eine abwechslungsreiche Zusammenstellung mit Materialien zur Produktion, Rezeption, zur Fankultur und zum Merchandise. Ergänzend werden seltene Sammlerstücke und High-Art aus der Feder von Anime-Machern erstmals in Europa ausgestellt.
Interaktive Angebote
In beiden Museen finden Fachbesucher und interessierte Laien ebenso wie Fans vielfältige Möglichkeiten, sich aktiv und kreativ in die Ausstellung einzubringen. Dabei wird Fan-Art präsentiert und prämiert, Cels und Kurzanimationen erstellt und ausgewählte Videogames können gespielt werden. Filmreihe und wissenschaftliche Vorträge bieten ein besonderes Begleitprogramm auch außerhalb der Ausstellungsräume.