Die Ausstellung gibt einen Einblick in ein Jahrhundert-Experiment: Die gestalterische Revolution der russischen Avantgarde am Anfang des 20. Jahrhunderts, die in Typografie und Buchgestaltung bis heute stilprägend wirkt, überrascht immer noch durch eine unverwechselbare Modernität und "Unverbrauchtheit". In Plakat, Buch, Grafik und Malerei zeigt die Schau den experimentellen Umgang mit Sprache, Schrift und Bild, deren Synthese hergebrachte Gattungsgrenzen überwindet und eine neue Zeichenwelt schafft. Diese europäische Kultur setzt Maßstäbe und beeindruckt auch durch ihre handwerkliche Fantasie. Die Künstler, zu denen Vladimir Mayakovsky, Pavel Tretyakov, Natalia Gontcharova und andere zählen, erfinden visualisierte Poesie.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Museums- und Ausstellungszentrum ROSIZO und renommierten russischen Museen wie dem Staatlichen Mayakovsky-Museum und der Russischen Staatsbibliothek, die zum Teil noch nie ausgestellte Arbeiten als Leihgaben zur Verfügung stellen. Zugleich ist sie ein Höhepunkt des vom Auswärtigen Amt initiierten "Jahres der deutsch-russischen Literatur".