15.05.2011 - 17.07.2011
Mit Jusche Fret aus Leipzig und Sylvia Graupner aus Annaberg stellt diese Ausstellung zwei Illustratorinnen vor, die an der Hochschule für Graphik und Buchkunst Leipzig bei Prof. Volker Pfüller studiert haben.
Neben zwei ganz unterschiedlichen Handschriften auf dem Gebiet der Buchillustration zeigt diese Ausstellung aber auch freie experimentelle Arbeiten, die den Betrachter in phantastische Welten entführen.
Jusche Fret erschafft mit detailreichen, zart kolorierten Federzeichnungen exotische und mystische Bildwelten, die von fernen Ländern träumen lassen.
Sylvia Graupner spielt mit der Freiheit der Zeichnerei, die die Grenzen der Realität frech verwischt und Absurdes und Heiteres zu einem neuen Kosmos fügt.
Mit ihrem vielseitigen malerischen wie zeichnerischen Handwerkszeug gelingt es den beiden erstaunlich gut, Wundersames zu visualisieren und dabei unausweichliche Emotionen zu wecken. So kann es durchaus passieren, dass es nach Tee duftet, wenn ein fliegender Fisch zum Strohhalm greift.
Jusche Fret (*1967) und Sylvia Graupner (*1973) haben an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst studiert und bereits einige Bücher veröffentlicht. Sie sind Meisterinnen ihres Fachs - bei der Illustrationen bedeutet das eine Menge: Herz und Verstand, sprühende Ideen, Geduld und genug Spucke, Lebenskunst und ein bisschen Zauberei.
Beide Künstlerinnen arbeiten fürs Buch, illustrieren Märchen und Geschichten. Die Originale haben jedoch einen ganz "besonderen Duft" den man in dieser Ausstellung genießen kann. Hier lassen sich Konturen und Verläufe verfolgen, die das Bild zum Text entstehen lassen und die verwendeten Papiersorten studieren, die die Aquarellfarben zum Leuchten bringen, die mit Farbe getränkt und wieder glatt gebügelt oder kurzerhand auch mal nur bestempelt werden.
Die Bilder von Jusche Fret, die aus einem akkurat geplanten Bildaufbau mit nobler Farbigkeit gestaltet sind, haben eine märchenhafte, ja exotische Ausstrahlung. Darunter ist auch "Die Amme im Froschteich", ein Märchen um Krieg und Frieden von der Schriftstellerin Rosemarie Fret, Jusches Mutter.
Sylvia Graupners Helden tummeln sich in einer Welt wirklich witziger und wahnsinnig unwirklicher Erfindungen oder wie es Constanze John in ihrer Rede treffend formulierte: "Da fliegen nicht nur Fische, sondern auch Schafe, Mädchen, Frösche. Ein Fisch spielt Saxophon, die Straße ist für das Befahren durch Schiffe gesperrt und der Halbmond tropft melancholisch vor sich hin. Und was auch geschieht - immer wieder taucht er auf, der kleine große Zauberer, mit dem Zauberstab - Pling!"