16.08.2007 - 14.10.2007
Zum 100. Geburtstag der kritischen Realistin.
Ich zeichne, weil es mein Leben ist.“ Mit drei Jahren verlangt sie Bleistift und Papier, um zu zeichnen. Sie war Linkshänderin. Ihre Mutter, Lehrerin, und ihr Vater, Großkaufmann, erkennen die Begabung und fördern sie. Der frühe Tod des Vaters belastet sie schwer, und sie zeichnet später immer wieder den Tod.
Mit 18 Jahren beginnt sie ihr Studium an der Landeskunstschule in Karlsruhe, nach drei Jahren geht sie nach Berlin zu Emil Orlik. In beiden Kunstschulen war sie Meisterschülerin und gehörte, schon als Studentin unter Professoren, zur Neuen Sachlichkeit. 1931 heiratet sie einen Kollegen, Hans Fischer, mit dem sie fast zwei Jahre lang in Rom lebt, nachdem sie 1933 den Rom-Preis bekam.
1938 bekommt sie das langersehnte Kind. Im Krieg waren ihre „Dunklen Blätter“ verfemt (entartet), und sie verschließt sie in Kisten und Koffer. Sie arbeitet als Fabrikarbeiterin oder zeichnet in der Anatomie Leichenteile für Biologiebücher.
Nach dem Krieg, sie lebt in Heidelberg, verlässt sie der Mann, und sie muss alleine für ihren Unterhalt und den der Mutter und der Tochter aufkommen. Ewige Geldsorgen. Sie arbeitet unermüdlich an ihren Zeichnungen, schreibt Gedichte, Erzählungen, macht Reportagen, illustriert Bücher, gibt Unterricht und hasst ihre Auftragsarbeiten. Vor dem Krieg mit vielen Preisen ausgezeichnet, im Krieg fast vergessen, kann sie danach, trotz Ausstellungen („Ich kann nicht abstrakt malen“) in der Kunstszene kaum mehr Fuß fassen. Sie leidet unter schweren Krankheiten, Unverstandensein, Einsamkeit und stirbt mit 67 Jahren an Krebs. Im Leben, wie in ihrem Werk, war sie von brutaler Ehrlichkeit