Das Daetz-Centrum im Lichtensteiner Schlosspalais ist das weltweit erste Kompetenz- und Bildungszentrum für internationale Holzbildhauerkunst.
1996 stellte Peter Daetz dem Regierungspräsidium Chemnitz seine Idee vor, das weltweit erste Zentrum für internationale Holzbildhauerkunst entstehen zu lassen. International renomierte Kunst und Bildung sollten als Instrumentarien für die regionale Wirtschaftsförderung genutzt werden. Das Vorhaben fand die Unterstützung der sächsischen Staatsregierung und des Bundeswirtschaftsministeriums.
Für die Durchführung des Projektes fiel die Standortauswahl auf das wunderschöne Schlosspalais in Lichtenstein, wo 1996 die Erste Sächsische Landesgartenschau stattfand.
Wesentlich für diese Entscheidung des Initiators und Stifters war, dass er hier einen Stadtrat mit dem Bürgermeister Wolfgang Sedner und einen Kreistag mit dem Landrat Dr. Christoph Scheurer vorfand, die ein ernstes Interesse und auch das nötige Verständnis für das umfangreiche internationale Vorhaben zeigten.
Zur Unterstützung der kommunalen Bemühungen um die Förderung der Kultur, des Tourismus und der Bildung im Freistaat Sachsen riefen Marlene und Peter Daetz 1998 die Daetz-Stiftung ins Leben. Das Ehepaar beauftragte, sammelte und finanzierte aus persönlichen Mitteln den Kauf, den Import und den Transport von über 700 Kunstwerken für die Dauerausstellung internationaler Holzbildhauerkunst. Es unternahm hierzu zahlreiche private Reisen in das nahe und ferne Ausland.
Im gleichen Jahr wurde dann die auf 75 Jahre angelegte private kommunale Partnerschaft zwischen der Daetz-Stiftung, der Stadt Lichtenstein und dem Landkreis Chemnitzer Land notariell vereinbart und dabei die Betreibergesellschaft Daetz-Centrum Lichtenstein GmbH gegründet. In diese Partnerschaft bringt die Stiftung außergewöhnliche Exponate aus aller Welt, die internationalen Kontakte sowie eine Fachbibliothek und die Stadt Lichtenstein das Anwesen des Schlosspalais mit einem modernen Neubau ein. Nach Ablauf der 75 Jahre wird die Stiftung die gesamten Ausstellungsstücke der Stadt als Geschenk überreichen.
Am 19. Juni 2001 wurden die umgebauten und neu erstellten Gebäude sowie die umfangreiche Ausstellung durch den sächsischen Staatsminister Dr. Kajo Schommer für den
Publikumsbesuch geöffnet.
Die Gesamtanlage umfasst im Innenbereich für die Ausstellungen, für die Vorlesungs- und Vortragsräume sowie für die Werkstätten eine Fläche von ca. 4.500 qm.
Auf Initiative des Daetz-Centrums konnte in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst im Dezember 2001 ein Kooperationsvertrag mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau, Fachbereich Angewandte Kunst Schneeberg zur gemeinsamen Durchführung des »Internationalen Studiengangs Holzbildhauerkunst« unterzeichnet werden. Am 16. Oktober 2002 fand im Rahmen einer Feierstunde die Erstimmatrikulation im Schlosspalais Lichtenstein statt.
