05.05.2012 - 07.10.2012
Karl Hagemeister gehörte zu den ersten Mitgliedern der Berliner Secession. 1898, im Gründungsjahr der Secession, konnte er bereits auf ein reiches künstlerisches Werk blicken. Seine impressionistischen Landschaftsgemälde beziehen ihre Themen aus der märkischen Heimat des Künstlers. Sie zeigen seine persönliche Sicht der Natur und verzichten auf symbolische Überhöhungen. Die Ausstellung im Bröhan-Museum umfasst etwa 45 Bilder, hauptsächlich aus dem umfangreichen Bestand des Bröhan-Museums, ergänzt durch wichtige Leihgaben. Einige der gezeigten Gemälde werden der Öffentlichkeit nach langer Zeit wieder zugänglich gemacht.
Nach einer kurzen akademischen Ausbildung unternahm Hagemeister seit 1873 viele internationale Studienreisen. Die moderne Malerei lernte er durch eigene Anschauung, Ausstellungsbesuche und künstlerischen Austausch kennen. 1883/84 hielt er sich in Paris auf. 1884 kehrte Hagemeister nach Werder zurück und verließ diese Region kaum noch.
Hagemeister war ein „Alternativer“, der in selbstgewählter Einsiedelei sein Verhältnis zur Natur suchte und Impression und Stimmung im Wandel der Jahreszeiten zu Bildern verdichtete. Er verkörperte einen Künstlertyp, der zurückgezogen in der Natur lebte und die Schönheit einer an sich unspektakulären Landschaft malerisch entdeckte – ein Phänomen, das um 1900 in den verschiedenen regionalen Künstlerkolonien ebenfalls zu beobachten war.