Mit ihren komplexen filigranen Arbeiten bringt die Künstlerin Detel Aurand einen Hauch von Frühling in die Galerie des Berliner Botanischen Museums. Neben ihren schwebenden, dreidimensionalen Objekten aus Plastikhalmen, Papier und Holz werden farbige Zeichnungen und große runde Bilder ausgestellt vom 18. Februar bis zum 29. Mai 2016.
Perspektive ist eine Sache des Standortes. In ihren Werken spielt die Künstlerin mit dem Blickwinkel gewohnter Perspektiven. Linien sind dabei die treibende Kraft, sie breiten sich aus der zweidimensionalen Fläche geometrisch und organisch in den Raum aus.
Detel Aurand tritt mit dieser Ausstellung in einen künstlerischen Dialog mit den Sammlungen des Botanischen Museums. Das Zeichnen von Pflanzen ist für sie verbunden mit dem Zusammentreffen unterschiedlichster, sich stetig wandelnder Perspektiven, die sich über gängige Zuordnungen hinwegsetzen. "Pflanzen sind vieles: Samen, Keime, Blüten, Wurzeln... Wir sehen ihr Wachstum nicht. Will ich Pflanzen zeichnen, muss ich auch unter die Erde schauen, muss eine andere Perspektive einnehmen, Perspektiven ändern." erklärt Detel Aurand. Aus den vielfältigen Sammlungen des Botanischen Museums und seines Herbariums greift sie einige Objekte heraus und macht sie zum Ausgangspunkt neuer Beziehungsgeflechte.
Detel Aurand, geboren 1958, lebt und arbeitet in Berlin. Nach dem Studium der Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin widmete sie sich ganz der Malerei. Reykjavík und Berlin waren über zwanzig Jahre ihr Lebens- und Arbeitsmittelpunkt. Studienaufenthalte und Ausstellungen führten die Künstlerin unter anderem nach Indien, USA und Israel. 2012 erhielt sie ein Stipendium des Künstlerinnenprogramms "Film/Video" des Berliner Senats und 2015 das Postgraduiertenstipendium "Goldrausch Künstlerinnenprojekt".