30.11.2006 - 25.02.2007
Armin Fischer, Jahrgang 1962, ist Architekt und lebt in Bamberg. Seit 1994 beschäftigt er sich mit geometrischen Abstraktionen von Blumen in Bildern. Zu diesen Arbeiten hier einige Erläuterungen:
Ursprung
Die Liebe zur Natur, insbesondere zur Schönheit von Blumen, entspringt im und durch den Garten des Elternhauses im oberfränkischen Dorf Schwürbitz. Dort viele glückliche Stunden im vom Vater architektonisch, von der Mutter gärtnerisch gestalteten und großen Garten.
Entwicklung
Nach dem Tod des Vaters (1979) erste Aquarelle und Zeichnungen, später, während des Architekturstudiums und im Gegensatz zu den vielen schwarz-weiß Bauzeichnungen dort, eigene ungegenständliche, sehr freie Acrylbilder (Seelenzustände), auch Gemeinschaftswerke in der Gruppe „Kleeblatt“.
Es folgen vor allem Architektur- und Landschaftsaquarelle, darin dann erste Abstraktionsversuche.
Idee
Nach mehreren Konflikten mit der „harten Realität“ und auf der Suche nach Einheit von innerem Erleben und der Welt „da draußen“, fällt der nun architektonisch geschulte Blick zurück in den Garten und entdeckt die eigentlich unfassbare Schönheit der Dinge.
In der Synthese von „analytischem Ingenieursdenken“ mit „emotionalem Befinden“ blüht, in einer eingebungsvollen Sternstunde, der Gedanke zur geometrischen Abstraktion von Blumen auf.
Durch die auf den ersten Blick nüchtern erscheinende geometrische Abstraktion entspringt eine individuelle Meditationsquelle, die in originäre Bilder gefasst werden kann. Darin können „Welt“ und „Wirklichkeit“ neu interpretiert und damit neu verstanden werden.
Umsetzung
Einer möglichst naturgetreuen Skizze vor dem „Objekt“ im Garten (manchmal auch von Fotos oder sonstigen naturnahen Abbildungen in Büchern) folgt eine freie Skizze im Atelier, meist aus der Erinnerung. In beiden Skizzen liegt die Suche nach Form und Farbe sowie dem möglichen Abstraktionsgrad, der in künstlerischer Freiheit Typisches der Blume(n) mal aufgreift, manchmal aber auch vollkommen ignoriert und damit dann zwar nicht mehr die Natur, sondern durch die starke Reduzierung das Wesentliche der Blume hervorbringen soll.
Ergebnis
Die in Ausstellungen oder im Atelier vorzeigbaren sichtbaren Bilder fordern immer zum „Wieder-Erkennen“ und gleichzeitig zum „V-Erinnern“ der Wirklichkeit heraus. Sichtbar sind oder werden dabei eigentlich nur die „Negative“ innerer, unsichtbarer Meditationsbilder.
Ausblick
Die Motive sind praktisch unerschöpflich in allen Gärten zu finden. Die Abstraktion wird immer unterschiedlich ausfallen (auch bei gleicher Motivwahl / Wiederholung). Der Grad der Abstraktion wird oft stark durch die natürliche Geometrie bestimmt, ja eingeschränkt, kann sich aber auch verändern durch ständiges Üben und Bearbeiten eines Themas mit Variationen: Blumen!