17.10.2009 - 03.01.2010
Der Düsseldorfer Bildhauer ANDREAS FISCHER (*1972 in München, 1997–2002 Meisterschüler von Georg Herold) baut kinetische Objekte, Maschinen und Apparate. Sein Ausgangsmaterial besteht meist aus zerlegten und neu arrangierten technischen Apparaturen, die aus dem gängigen Verwertungszyklus der Unterhaltungselektronik oder der Hausgeräte ausgeschieden sind und nun, mit ähnlich „armen“, einfachen Draht- oder Holzkonstruktionen kombiniert, in neue Funktionen überführt werden.
Die mit handwerklicher Akribie wiederbelebten Relikte erschöpfen sich dabei nie in Bewegungen und Tönen als ästhetischem Wert an sich, sondern transportieren als Werke Inhalte – als mechanische, „lesbare“ Handlungen, oft auch in Textform, durch Sprachaufnahmen von Textfragmenten, aber auch in Form von Bannern und Leuchtschriften. Oft sind es die substanziellen Gefühle und Erwartungen des Betrachters, die FISCHER zum Ausgang seiner Überlegungen nimmt, wie im Falle eines kleinen Zeltes, dessen dem Publikum abgewandte Öffnung neugierig macht, nur um dann zuzuschnappen, sobald der Besucher sich nähert (Tente Jalouse, 2003). FISCHERS Maschinen stellen eine zeitgemäß-kritische Beschäftigung mit der Bildhauerei dar und belegen gleichzeitig das Vertrauen des Künstlers in die utopische und poetische Potenz der Kunst.
Die Ausstellung ist die erste institutionelle Einzelschau des Künstlers, der an zahlreichen prominenten Gruppenausstellungen teilgenommen hat und bereits in renommierten zeitgenössischen Sammlungen (wie dem Museum Ludwig, Köln) vertreten ist.