Vorwärts in die Zukunft 2968! Die künstlerische Intervention „Die Dritte Mauer und der Letzte Held“ stellt Berlin tausend Jahre nach dem gesellschaftlichen Aufbruch 1968 dar. Eine Mauer schottet den seit Jahrhunderten rebellierenden Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg vom Rest der Stadt ab. Die dokumentierten „historischen“ Entwicklungen bis 2968 sind erlebbare Realität. Zeitzeugengespräche, Fahnen, Filmmaterial und andere Erinnerungssplitter spiegeln eine Revolutionsgeschichte wider, die bis in die Zukunft reicht – Straßenschlachten, Massenhausbesetzungen im Kampf gegen Mieterhöhungen im Winter 2018/19, Einwander-Revolten 2031 und die Massenverbrennungen von Reisepässen und Personalausweisen im Februar 2032. Der Bezirk – ein autonomes Territorium mit einem Höchstmaß an individueller Freiheit, der Restgesellschaft abgetrotzt. Auf dem Kreuzberg, wo einst das Nationaldenkmal für die Befreiungskriege stand, erinnert nun ein Monument an den Vorkämpfer der längst gewonnenen psychedelischen Revolution, den illegalen Drogenhändler unserer Jetzt-Zeit. Provokativ und visionär – eine verstörende Sichtweise auf eine Zukunft, die aus de n Kontroversen der Gegenwart generiert ist!
Das gerade aufgelöste Protestcamp der Lampedusa-Flüchtlinge auf dem Oranienplatz, der illegale Drogenhandel im Görlitzer Park, der bevorstehende 1. Mai: Kreuzberger Polarisierungen und Provokationen für die Restgesellschaft? Die Konflikte mit dem Machtmonopol des Staates sind spürbar, der Ausgang offen. Migrations- und Drogenpolitik stehen auf dem Prüfstand. Was wird? Was bleibt?