M. I. Hummel – ein Name, der durch die Porzellanfiguren zur weltweit bekannten Marke avancierte. Mitte der 30er Jahre begann der unaufhaltsame Siegeszug der „Hummelkinder“, optisches Gemeingut, mit dem seither Generationen aufwuchsen. Hinter der lieblich heilen Welt der Kindermotive blieb lange Zeit die Vielschichtigkeit einer hochsensiblen Künstlerin auf der Strecke. Sie hinterließ ein umfangreiches Werk, vieles davon aus der Zeit ihres Kunststudiums in München als sie noch mit „Berta Hummel“ signierte: Landschafts- und Blumenaquarelle in prachtvoll leuchtender Luzidität, detailgenaue Straßenszenen, meisterhafte Aktzeichnungen, kraftvolle Porträts, schonungslose Karikaturen. Ihre Lebens- und Werkgeschichte ist Erfolgsstory, Zeitzeugnis und Tragödie zugleich.
Seit der Gründung des Museums im Jahre 1994 wurden annähernd 100 Werke von Berta Hummel wiederentdeckt. Teilweise handelt es sich um Bilder, die für viele Jahre im Besitz verschiedener Familien waren, die Erben jedoch keinen Bezug zur Kunst Berta Hummels hatten und deshalb unserem Museum zum Kauf anboten. Ein nicht unerheblicher Teil, unter anderem die sogenannte Kalenderblattserie, wurde aus einer amerikanischen Sammlung unserem Museum angeboten. Im vergangenen Jahr konnten wir schließlich durch die Auflösung des Goebel-Hummelarchivs in Rödental 38 Bilder erwerben. Hier handelt es sich um Motive, die größtenteils Vorlagen für die weltberühmten Hummelfiguren waren.
Nach vielen Ausstellungen zusammen mit bedeutenden deutschen Künstlern ist diese Ausstellung nun exklusiv Berta Hummel gewidmet. So gibt es neben den wiederentdeckten Werken, unter anderem einen Raum in dem einzig Blumenmotive gezeigt werden. Auch an die Hummelfiguren-Sammler haben wir gedacht – in Vitrinen werden neben den Originalbildern die nach ihnen modellierten Hummelfiguren gezeigt.