06.07.2012 - 09.09.2012
Die Arbeiten der Künstlerin Marianne Wex stehen im Zentrum der Ausstellung und werden zum ersten Mal seit den 1970er Jahren in Deutschland präsentiert. Ergänzt werden die Arbeiten durch eine Gruppe jüngerer Künstlerinnen und Künstler, die sich mit ähnlichen Fragen zu Körper und Raum beschäftigen.
Über eine Spanne von vier Jahren, zwischen 1973 und 1977, fotografierte Marianne Wex Menschen und ihre Verhaltensweisen in den Straßen von Hamburg und unterteilte ihre Aufnahmen anschließend in verschiedene Kategorien von Körpersprachen und Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Im Zuge ihrer Recherche bezog die Künstlerin außerdem die „Ideale“ menschlicher Gesten und Körpersprachen in antiken und mittelalterlichen Skulpturen sowie Bilder der Massenmedien mit ein. Das Ergebnis veröffentlichte die Künstlerin in großen Collage-Tafeln und als Buch mit dem Titel „Weibliche“ und „männliche“ Körpersprache als Folge patriarchalischer Machtverhältnisse (1979). Collagen wie Buch eröffnen eine Bandbreite an fotografischem Quellenmaterial: von Wexs Straßenfotografien und fotojournalistischen Aufnahmen über Werbungen, kunsthistorischen Reproduktionen, Schnappschüssen aus Familienalben bis hin zu pornografischen Bildern, Celebrity-Fotos, Fernseh- und Filmstills. Die Tafeln wurden erstmals als Teil der Ausstellung „Künstlerinnen International 1877-1977“ in der NGBK in Berlin 1977 ausgestellt, wanderten in der Folge durch internationale Gruppenausstellungen und wurden dann weitestgehend vergessen.
