Die Einladung, im Rahmen der Carte Blanche im Architekturforum Zürich eine Ausstellung zu machen, hat Mario Botta veranlasst, zum Thema des sakralen Raumes einige Überlegungen zum aktuellen Bau der Kirche in Sambuceto (Provinz Chieti, Italien) vorzulegen. Die Kirche ist heute noch eine Baustelle. Wie es oft vorkommt, stösst der Bau einer Kirche, der von der Gemeinschaft einer bestimmten Gegend betrieben wird, auf finanzielle Schwierigkeiten, gemessen an dem, was man sich vorgenommen hat. In der Folge erlebt auch der Architekt die Ungewissheiten des «Architektur Machens» in Form von Unterbrüchen seiner Arbeit, welche Fragen, die eigentlich gelöst schienen, von neuem aufwerfen. Im Fall der Kirche von Sambuceto steht bis heute erst der Rohbau. Er erlaubt, ihre starke Auswirkung auf das städtebauliche Umfeld abzuschätzen und sie mit den Bauten um sie herum zu konfrontieren. Aussen und innen muss sie allerdings noch fertiggestellt werden: die Materialien und ihre Oberflächen werden natürlich das Bild des Bauwerks bestimmen, bezogen auf die Stadt wie auf die Nutzung und auf die Wahrnehmung dieses liturgischen Raumes, der als Ort der Stille, der Meditation und des Gebets gedacht ist. Skizzen, Zeichnungen und Modelle, die Botta im Architekturforum Zürich ausstellt zeigen nicht nur den Entwurfsprozess auf, sondern konzentrieren sich auch auf verschiedene Vorschläge für die Gestaltung des Raumes. «Es sind Vorschläge, die ich wegen dem Stillstand der Baustelle weiter verfolgen und vertiefen und mit neuen Ansätzen zeichnen kann, während ich darauf warte, dass die Bauarbeiten wieder aufgenommen werden…»