Die Albertina präsentiert in einer weltweit ersten großen Museumsausstellung das zeichnerische Werk der US-amerikanischen Künstlerin Sturtevant, der Begründerin der Appropriation Art. Die Ausstellung mit insgesamt 100 Zeichnungen aus dem künstlerischen Schaffen Sturtevants von 1964 bis 2004 ermöglicht nicht nur einen fokussierten Blick auf ihr grafisches Werk aus fünf Jahrzehnten, sondern zeigt auch 80 Zeichnungen, die erstmals öffentlich ausgestellt werden.
Das Ausstellungskonzept wurde in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin entwickelt. Die intensive Recherche und Auseinandersetzung mit ihrem grafischen Werk bestätigte, dass die frühen Zeichnungen der 1960er Jahre der Schlüssel zum Werkverständnis ihres radikalen und rigoros konzeptuellen Werkes sind. Besonders die Zeichnungen von 1965 bis 1966, die man als "Composite Drawings" bezeichnen könnte, geben einen vertiefenden Einblick in ihr künstlerisches Denken und ihren Status in der Kunstgeschichte, als eine Art "Super Pop" oder "Pop Plus". Die Ausstellung ihrer Zeichnungen wirft ein neues Licht auf diesen Aspekt der jüngsten Kunstgeschichte.
Obwohl sie in den meisten kunsthistorischen Diskursen über Pop Art und Konzeptkunst nicht genannt wird, ist ihr Werk essentiell für das Verständnis beider Kunstbewegungen. Ihre Kunst zählt zweifellos zu den interessantesten und außergewöhnlichsten Beiträgen der Gegenwartskunst.