Annette Meincke Nagy
Die überdimensionalen Köpfe, die annähernd lebensgroßen Büsten wie auch die Ganzfiguren von Annette Meincke-Nagy ziehen den Betrachter sofort in ihren Bann. Sie strahlen etwas verzaubertes, verträumtes, introvertiertes aus und damit eine ruhige Kraft. Die Figuren zeigen eine starke Präsens und wirken doch distanziert Vielleicht ist es ihre zarte Schönheit, die berührt oder der Ausdruck ihrer Augen. Der Blick geht stets zur Seite oder nach unten, so scheinen die Augen durch den Betrachter hindurch zu sehen.
"Sich in ein Gesicht hineinzubegeben, wie in eine Landschaft – das ist es, was mich reizt." Annette Meincke-Nagy studiert Gesichter – in ihrer Umgebung wie auch in der Kunstgeschichte. Es geht ihr um Gesichter mit Ausdruck, zeitlos und lebendig zugleich. So sind ihre plastischen Bildfindungen Hommagen an die Schönheit und Würde der menschlichen Physiognomie.
Annette Meincke-Nagys Plastiken bestehen aus einem Zellulose-Quarz-Leim-Gemisch. Auf einem Drahtgerüst wachsen sie über Wochen Schicht für Schicht heran. Diese zeitaufwendige Technik spiegelt sich in den Werken wieder: Annette Meincke-Nagys Köpfe zwingen den Betrachter anzuhalten statt achtlos vorüberzueilen.
Esther Glück
Esther Glück ziseliert hauchfeine Papierschnitte mit dem Skalpell: Es sind Aktzeichnungen als Negativform geschnitten in weißes Papier. Sie sind zwischen zwei Glasscheiben vor die weiße Wand des Ausstellungsraums montiert. Im Spiel mit dem Licht entsteht ein variables Schattenbild, erhalten die Arbeiten eine weitere Dimension, eine skulpturale Komponente. Esther Glücks Papierschnitte spielen mit der Wahrnehmung, mit dem Verhältnis von Schatten und Licht, von Negativ und Positiv, von Präsenz und Absenz der menschlichen Figur.