15.05.2009 - 04.07.2009
Reinhard Wöllmers Objekte aus durchgefäbten Papierpulp zeichnen sich durch geometrische Exaktheit und reine Farben aus. Monochrome Kreise und Quadrate bewohnen die Wand. Es sind Hohlkörper aus Papier bestehend aus zwei gewölbten Scheiben. Reinhard Wöllmer trägt die Papiermasse auf einen Träger auf, walzt sie aus und treibt jede Scheibe solange bis sie sich wölbt. Die Objekte zeigen eine dem Papier eigene samtene Oberfläche, erscheinen weich, leicht und verletzlich.
Dem gegenüber steht die klare geometriebezogene Form und Gliederung, die ihre Nähe zum Konstruktiven betont. In die Oberfläche einiger Objekte sind Löcher geschnitten, durch die tief dunkel der Hohlraum erscheint oder eine weitere Blende sichtbar wird, diese teilweise auch wieder mit Löchern versehen. Andere Arbeiten sind durch Kanten und Flächen strukturiert. Licht und Schatten sind bei allen Objekten aktiv am Bildgeschehen beteiligt, erzeugen weiche Übergänge oder harte Linien, Licht- und Schattenkanten. Je nach Lichteinfall und Betrachterstandpunkt verändern sich die Arbeiten, Linien verschwinden oder treten stärker hervor.
Und gerade der Kontrast zwischen diesem im Dialog mit dem Licht und dem Betrachter sich offenbarenden spielerischen Moment und der strengen Formgebung macht den besonderen Reiz der Werke von Reinhard Wöllmer aus.