27.02.2010 - 24.04.2010
„2007 reiste die Malerin in den Inselstaat auf dem amerikanischen Kontinent und ließ sich von Menschen und Strand, von Städten und Architektur beeindrucken. Sie schoss Fotos – Schnappschüsse, die Erinnerungshilfen unserer Gesellschaft. Doch interessierte Christine Prause nicht das Urlaubsfoto, mit dem man Freunden von der aufregenden Reise erzählt. Vielmehr interessierte sie der Raumund Lichteindruck, die Anregung durch das – oft genug unscharfe – Motiv. Und so sind es solche (Reise-) Fotos, die die Motive liefern, mit denen dann die Malerei umgesetzt wird. [...] Dabei erfährt auch ihre Malkunst eine Weiterentwicklung. Jahrelang war der Pinsel ihr Werkzeug, um die Farbe auf die Leinwand zu bringen. In der Kuba-Serie ist es der Spachtel, der das Material in oft großen Zügen auf den Träger setzt. Wohl überlegt wendet die Malerin dabei ihr Werkzeug an, denkt die Bilder im Vorhinein durch, komponiert Farben und Formen bereits im Kopf. [...] Erstmals wählt sie für diese Arbeiten quadratische 2 Meter Leinwände. Doch das wohl Prägendste dieser Serie ist die Aufgabe des üblichen Wandplatzes für das Bild und ein Hinwenden zum Objekt. In großen Kuben werden die 25 Bilder zu 5er Gruppen zusammengefasst. Dadurch erfahren die Malereien eine völlig neue räumliche Auffassung, ein Umschreiten in nur kurzer Entfernung wird notwendig, eine andere Erfahrbarkeit des Bildes findet statt. Und zusätzlich birgt jeder dieser Würfel ein Geheimnis. Das fünfte Bild, sozusagen das Dach der Installation, lässt sich nicht einsehen und verschließt sich so dem Zugriff durch den Betrachter. [...] Hier gilt es sich einzusehen, einzufinden und seinen Platz in den Bildern zu erfassen. Wie jedes Stück gute Malerei sind auch die Arbeiten von Christine Prause eine Art Schule des Sehens, die weit die Augen öffnen kann.“ (Auszüge aus dem Text von Dr. Christine Vogt, Direktorin der Ludwig Galerie Schloss Oberhausen)