02.07.2010 - 31.07.2010
Guy Ben-Ner, 1969 in Ramat Gan geboren, vertrat Israel 2005 auf der Biennale von Venedig. Seine Filme zählten zu den Preisträgern der KunstFilmBiennale in Köln (2007) und den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen (2005) und wurden auf den Skulptur Projekten Münster 2007 und den Biennalen in Liverpool und Shanghai (2008) vorgestellt.
Gemeinsam mit seiner Familie dreht Ben-Ner seit 1999 überaus eigenwillige und skurrile Kurzfilme – teils in der heimischen Küche oder im Kinderzimmer produziert, teils in öffentlichen Parks in New York oder sogar bei IKEA aufgenommen.
Die Konrad Fischer Galerie präsentiert die beiden neuen Filme von Guy Ben-Ner: If only it was as easy to banish hunger by rubbing the belly as it is to masturbate und Drop the Monkey. Das Roadmovie If only it was... (2009), entstanden als Auftragsarbeit für das Massachusetts Museum of Contemporary Art, handelt von der absurden Beziehung der beiden Protagonisten – Künstler und Museumsdirektor – zueinander und zitiert fast beiläufig berühmte Paar-Gestalten aus der Literatur: Don Quixote und Sancho Pansa, Wladimir und Estragon aus Warten auf Godot, Dante und Vergil aus der Göttlichen Komödie.
Drop the Monkey (2009) wurde als Auftragsarbeit für das New Yorker Performance-Festival PERFORMA produziert. Der Film ist als Dialog des Künstlers mit sich selbst angelegt – nur dass jeweils zwischen Rede und Gegenrede die Distanz zwischen Berlin und Tel Aviv zu überbrücken ist. Ohne nachträglichen Schnitt produziert, liegen zwischen den Telefonaten jeweils die tatsächlichen Flugreisen von Deutschland und Israel. Der Text selbst ist als Gedicht in hebräischer Sprache (mit englischen Untertiteln) verfasst. Die Grenzen zwischen Privatem und Öffentlichem, zwischen Kunst und Leben werden hier auf besonders eindrückliche Weise dargestellt.
Begleitend zur Ausstellung zeigt das Filmkunstkino BAMBI, Klosterstr. 78, 40211 Düsseldorf, Tel. 0211-353635 am Samstag, 3. Juli 2010, 16.30 Uhr, eine Mini-Retrospektive mit Filmen von Guy Ben-Ner aus den Jahren 1999 – 2003.
Guy Ben-Ners Videoinstallation Wild Boy (2004) wird noch bis Ende Oktober 2010 im Museum Ludwig, Köln, gezeigt. Die Kunsthalle Mainz widmet seinen Filmen ab dem 20. August 2010 eine Solo-Ausstellung.