26.06.2009 - 19.09.2009
Tobias Hantmanns Malerei führte bisher von großformatigen Leinwänden über Collagen und Tuschezeichnungen auf herbarisierten Blättern zu monochromen Velours-Wandteppichen, die Hantmann durch einfaches Kämmen mittels Lineal oder Zeichendreieck mit geometrischen Figuren und stillebenartigen Ensembles versah.
In seinen neuesten Arbeiten kontrastiert er bemalte Objekte und Fotografien. Ausgehend von der Beobachtung von einfachen Spiegeleffekten auf Edelstahl-Kochtöpfen realisiert der Künstler subtil balancierte Arrangements dieser Küchenutensilien – allerdings in recht eigenwilliger Form: die Töpfe werden umgedreht und leicht, fast schwebend wirkend, aufgesockelt. Die Topfunterseiten sind mit einer feinen Schicht Ölfarbe überzogen und imitieren die Spiegeleffekte des Metalls in teilweise ungewohnter Farbigkeit. Vom jeweiligen Lichteinfall unabhängig, ist das Spiegel-Phänomen dem Objekt gewissermaßen eingeschrieben.
Im Folgenden werden die Topf-Stilleben fotografiert und gemeinsam mit den bemalten Töpfen präsentiert. Stilistisch erinnern diese Arbeiten an die Fotografie der Neuen Sachlichkeit mit ihrer neutralen und nüchternen Darstellung der jeweiligen Sujets. Im vis-a-vis von zwei- und dreidimensionalen Bildformen über ein und dasselbe Objekt erschließen sich dem Betrachter merkwürdige Perspektiven, die ein Nachdenken über den Zugriff künstlerischer Techniken auf die Realität – oder das, was wir dafür halten – fordern und ermöglichen.