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Konrad Fischer Galerie Berlin


Neue Grünstraße 12
10179 Berlin
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vertretene Künstler

Harald Klingelhöller

Harald Klingelhöller: Neue Arbeiten

13.03.2009 - 25.04.2009
Seit Mitte der 80er Jahre gehen Harald Klingelhöllers bildhauerischer Arbeit sprachliche Konstruktionen voraus, die weit mehr sind als nur Titel der jeweiligen Werke. In der Verschränkung von oft metaphorisch-poetischen Sprachformen - wie beispielsweise "In der Zukunft ihrer Sprachen" oder "Wie weiss die Wände waren und wie Vergessenes sich ändern wird" - und den ihnen zugeordneten, formal oftmals sehr verschiedenartig gestalteten Skulpturen öffnen sich prinzipiell unabgeschlossene Resonanzräume, in denen die Bedeutungen von Klingelhöllers Werken nachhallen und sich beständig verändern. Der grundsätzlichen Offenheit linguistischer Systeme entsprechend, begreift Klingelhöller seine Skulpturen nicht als endgültige Setzungen, sondern als jeweils gleichrangige Versionen der Zusammenführung von sprachlichem Ausdruck und skulpturaler Form. Seit 2005 entstehen die so genannten Schrankversionen, bei denen die Determinierung der formalen Gestalt durch die zugeordnete Sprachform erstmals vollkommen nachvollziehbar wird. Denn die Abmessungen der einzelnen Schubladen der Schränke entsprechen nun exakt den Maßen der einzelnen Worte, die der Arbeit ihren Titel geben. Wenngleich Klingelhöllers Texte einen Bezugsrahmen für die Interpretation seiner Skulpturen vorzugeben scheinen, bleibt festzuhalten, dass sich Sprache und Objekt nie in einem Kongruenzverhältnis befinden, das in einem Zustand der Ruhe verharren würde. Im Gegenteil reflektiert die Arbeit letztendlich die Unvorhersehbarkeit möglicher Beziehungen von geschriebenem oder gesprochenem Wort und einer parallel existierenden Objektwelt. Gerade weil diese Beziehung stets offen gehalten wird, kann das gesamte Werk gleichsam als Metapher einer bestimmten Auffassung von Kunst gelesen werden, die nicht ohne Widersprüche darauf besteht, dass ein Werk autonom sein kann, ohne sich dem Diskurs um seine mögliche Bedeutung entziehen zu müssen. Neben Schrankversionen der Arbeiten Waldrand gespiegelt, "Der Himmel über schmelzendem Schnee" und "Straßen nach dem Regen" zeigt die Galerie in ihren Berliner Räumen "Das Meer bei Ebbe geträumt" als Schrank- und als Schattenversion.

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