02.05.2008 - 07.06.2008
Neben Tafelbildern und Zeichnungen steht eine Serie von 24 Haus- und Kirchenobjekten im Mittelpunkt, die der Künstler in den letzten Monaten für die Ausstellung geschaffen hat. Noch nie war Assigs plastisches Werk in vergleichbarer Konzentration und Fülle zu sehen.
Aus gefundenen oder eigens gebauten Architekturmodellen, die durchgängig mit einem farbigen Wachsüberzug behandelt sind, entstanden Skulpturen, die Eugen Blume im begleitenden Text zum Ausstellungskatalog als „Seelenhäuser“ wahrnimmt. Es sind eigentümliche, zum Teil absurde Gehäuse, die von der heutigen „Heimatlosigkeit des menschlichen Bewusststeins“ berichten. Martin Assigs Haus-Objekte berühren den Betrachter auf einer sehr tiefen, fast instinktiven Ebene. Sie changieren dabei zwischen großer Ernsthaftigkeit und scheinbarer Naivität. Ausgehend von der Frage nach der Funktion von Gebäuden, schafft Assig ein utopisches Modell von „Heimat“ und reflektiert zugleich die Bedeutung des Bewahrens und Konservierens.