11.10.2008 - 15.11.2008
Pertti Kekarainen (geb. 1965 in Oulu, Finnland) ist einer der wichtigsten Vertreter der Helsinki School of Art. Bevorzugtes Motiv seiner Fotografien sind Innenräume, Treppenhäuser, Wohnzimmer, Flure, Büchereien, Galerien, Eingangs- oder Durchgangstüren wie auch das Detail eines Türrahmens, Durchblicke oder einfach eine Wand. Im Hinblick auf den Gegenstand seiner Abbildung zielt Kekarainen auf Verrätselung. Die räumliche Situation wird in eine abstrakt-konkrete Bildordnung transformiert. Die wenigen Personen, die in seinen Fotografien auftauchen, scheinen sich der Kamera gar nicht bewusst zu sein. Eher beiläufig werden sie am Rande der Bildkomposition oder in Schattenwürfen lapidar zufällig erfasst. Indem sie den Fokus des Bildes verlassen, vermitteln sie diesem eine zeitliche Dimension.
Kekarainen hat sich in den letzten Jahren mit zwei größeren, noch nicht abgeschlossenen Serien beschäftigt, „TILA“ und „Density“. Dabei werden die Fotografien nicht thematisch oder formaliter in Gruppen zusammen gehalten, sondern über eine bestimmte Form des physischen oder optischen Eingriffs. Thema des Bildes ist neben dem architektonischen Motiv und der hieraus geschaffenen kompositorischen Ordnung die Störung des Blicks durch irritierende Farbflecken, undurchsichtige Schichten und durch Filter und Membrane entstehende Farbnuancen.
Das Sehen wird in Kekarainens Werk nicht als etwas Selbstverständliches betrachtet. Kekarainen nutzt den Fotoapparat im Sinne der Reflexion, Dekonstruktion und Neudefinition von Wahrnehmungsprozessen. Die Verschränkung und Überlagerung von Realitäts-, Raum- und Zeitebenen gestaltet bildimmanent eine neue Form von Wirklichkeit, die Schatten- und Spiegelbilder und ganz alltägliche Wahrnehmungen komplex aufeinander bezieht.
Eröffnung am Freitag, 10. Oktober 2008, um 19.00 Uhr