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Galerie Robert Drees


Weidendamm 15
30167 Hannover
Tel.: 0511 980 58 28
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Öffnungszeiten:

Mi-Fr 10.00-18.30 Uhr
Sa 11.00-14.00 Uhr

vertretene Künstler

Hanna Nitsch

Hanna Nitsch, RESTSÜSSE

28.11.2008 - 31.01.2009
Hanna Nitsch malt und zeichnet Kinder, sehr häufig ihre eigenen. Zwar bezieht sie sich auf die traditionelle Bildgattung des Porträts, doch es geht ihr dabei nicht um eine Bildnisdarstellung im traditionellen Verständnis. Sie reflektiert vielmehr die mit der Wiedergabe von Kindern verbundenen Clichés und nimmt hierüber eine gesellschaftliche Analyse vor. Das sinnlich anmutende Inkarnat und auch die Gesichter bezeugen den höchst sensiblen Umgang mit den Figuren, die nicht das Kindchen-Schema reproduzieren, sondern sich in einem Rollenspiel dem Betrachter als gleichwertiges, selbst bewusstes Individuum gegenüber stellen. Durch farbliche Kontraste und ungewöhnliche Perspektiven inszeniert die Künstlerin einen psychologisch durchdrungenen Raum, der dem Betrachter äußerst nahe kommt, sich gleichzeitig aber seinem Zugriff entzieht. Durch prononcierte Auf- und Nahsichten wirft Hanna Nitsch Fragen auf, die um Machtverhältnisse, Ausgeliefertsein, Schuld und Unschuld kreisen. Indem Nitsch die meist großformatigen Zeichnungen installativ in den Raum einbringt, gelingt es ihr, den Betrachter in die Position des Beobachters zu versetzen, der sich der dem Bild innewohnenden Energie kaum entziehen kann. Vom Außenstehenden wird er durch die Reflexion seiner Rolle selbst zum Teilnehmer, zu einem Teil des Spiels zwischen Kind und Künstlerin. Durch diese bisweilen irritierende, doch immer faszinierende Konfrontation wirft Hanna Nitsch gesellschaftlich relevante Fragestellungen auf. Der Gattungsrahmen des Porträts wird dabei bei weitem aufgesprengt.

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