06.09.2011 - 15.10.2011
Das Werk von Marc Taschowsky reflektiert Bilder, die von Massenmedien produziert werden. Er zeigt uns in seinen Gemälden die aufgeladene Warenästhetik einer omnipotenten Medienwelt. Spieglein, Spieglein an der Wand! Der giftgelbe Neid und das schillernde Elixier der Eitelkeit ist Teil Taschowskys Farbspektrum.
Seine Modelle sind die Ikonen der Hochglanzmagazine, ob Phantasie- oder Realfiguren. Diese unterzieht er einer schonungslosen Metamorphose. Taschowskys Werkzeug ist der Pinsel, sind die Ölfarben, mit denen er die Celebrities persifliert. In seinem Atelier liegt ganz Hollywood auf dem Boden verstreut - ausgerissen aus den so begehrten Medien. Leblos und maskenhaft fordern sie einen Künstler wie Taschowsky geradezu heraus, sie in einen würdigen Kontext zu stellen. Und genau das macht er: Er stellt ihnen Comicfiguren als Bodybuilder zur Seite, lässt sie auf Walen Jet Ski fahren, umhüllt ihren Oberkörper mit einem phantastischen Farbklumpen und haucht ihren dümmlich verzweifelten Mündern ein, dass sie nichts anderes sind als eine ikonisierte Plastikfigur, ein Klumpen ihrer selbst.
"In der Betrachtung seiner Gemälde finden wir all jene sezierten Bedeutungsträger wieder. Eine Transplantation und Transfiguration mit verkehrten Vorzeichen hat sich auf der Ebene der Malerei vollzogen. Die Gemälde zeigen die Maske, ohne selbst Maske zu sein. Sie verdeutlichen die Absurdität, ohne selbst absurd zu sein, verweisen auf die Illusion, ohne selbst illusionistisch zu sein. Sie konkretisieren das Leere, ohne öde zu sein. Sie sind seriell - Reihen, Bilderreihen - doch zeigen sie nicht das Immergleiche, sondern das Andere, den Regelverstoß , die Abweichung - die Differenz." (Marcus Körber)
Trotz aller Medienkritik machen seine Bilder Spaß, versprühen Lust am Leben und sind eine Hommage an die Pop Art. Pop in seinem Ursprung bedeutet eben auch Knall. Auch wenn Marilyn Monroe, Elvis Presley und Andy Warhol längst tot sind, die Gesetze der Medienwelt und die Sucht nach "Entertain me" sind die gleichen geblieben. Marc Taschowsky zeigt uns dies in seiner Malerei eindrucksvoll, lustvoll und ironisch zugleich.