„Desgrandchamps' Bilder sind wie Gleichungen aufgebaut. Sie zeigen das, was man in der Erinnerung, und nicht in der Wirklichkeit, sehen könnte. Der Realismus ist lediglich vorgetäuscht.“ Fabrice Hergott, 2012
Am 12. Juni 2014 eröffnet die Galerie EIGEN + ART Berlin die erste Einzelausstellung des französischen Malers Marc Desgrandchamps, der zu den wichtigsten Vertretern der zeitgenössischen französischen Malerei zählt.
Wie der Ausstellungstitel Solitudes schon andeutet, ist die Einsamkeit den Bildern Desgrandchamps inhärent. Für die Ausstellung entstanden 12 neue Arbeiten. Die Motive zeigen oft klassische Bade- und Strandszenen: eine leere Stuhlreihe, ein Verbotsschild, ein Baumstamm. Eine Person die auf das Meer blickt. Es scheint als suchen die auftretenden Figuren in den Motiven nach Ruhe und Abgeschiedenheit in den Landschaften.
Ein wichtiger Aspekt im Werk von Desgrandchamps ist das Moment der Wiederholung, einzelne Elemente sind wiederkehrend und setzen die Arbeiten inhaltlich und formal untereinander in Bezug. Die Motive wirken wie konkrete Momentaufnahmen, Schnappschüsse aufgenommen im Urlaub oder wie Stills aus einem Film. Durch lasierende Farbüberlagerungen und Farbgebung erscheinen die Figuren und Objekte im Bild transparent und verschmelzen mit dem Hintergrund, sehr markant sind die typischen Blau- und Grüntöne. Durch diese werden die realistischen Momentaufnahmen zur Sequenz eines Traums oder einer abstrakten Erinnerung. Als Referenz dienen Desgrandchamps auch kunstgeschichtliche Vorbilder der Moderne wie Beckmann oder Malevich und die alten Meister wie Poussin.