Die ukrainische Künstlerin Lada Nakonechna arbeitet vor allem mit Zeichentechniken und nutzt den Bleistift, darüber hinaus arbeitet sie in den Bereichen Videokunst, Performance und Installation. In ihren Arbeiten setzt sie sich mit den sozialen Auswirkungen der politischen Transformation in Bereichen wie Erinnerung, Geschichte, Identität und Gesellschaft auseinander.
Als eine Künstlerin, die in der Ukraine lebt aber oft in der Europäischen Union arbeitet und ausstellt, sind das Überqueren von Grenzen und Migration Teil der eigenen Biografie und Identität und spielen eine wichtige Rolle in ihrer Arbeit.
In ihrer derzeitigen Ausstellung Die Musik bricht ab. Die Gäste sind verlegen. Pause., die vom 14. Januar bis zum 6. Februar 2016 in der Galerie EIGEN + ART Berlin zu sehen ist, verfolgt Lada Nakonechna ihr eigenes Interesse an der Beziehung zwischen, und der Rolle von, Künstler und Betrachter. Gleichzeitig bezieht sie sich auf Bertold Brechts geprägten Begriff des epischen Theaters, eine Theaterform, die gesellschaftliche und politische Veränderungen anstoßen soll, und gestaltet den Ausstellungsraum wie eine Theaterbühne. Dort sind verschiedene Objekte zu sehen, die sich sowohl aus Elementen der realen und der digitalen Welt zusammensetzen, wie auch auf kriegerische Konflikte, mediale Manipulation und persönliche Ein- und Vorstellungen Bezug nehmen.
Beim Eintreten in die Galerie wird der Betrachter eingeladen, seine eigene Betrachterposition in die eines Akteurs umzuwandeln. Gleichzeitig spielen die Kunstwerke, Skulpturen aus Metall, Fotografien, Videos und Kostüme, die Rolle der Requisiten in einem Stück, das wir nicht kennen und an dem wir unerwarteter Weise plötzlich teilnehmen.
Es bleibt ungewiss, ob das Stück gerade geendet oder begonnen hat, ob schon etwas passiert ist oder wir noch darauf warten. Es ist Pause. Der ganz intime Zustand der Stille, der Schwerelosigkeit, des Orientierungsverlusts – oder etwas dazwischen.