13.07.2007 - 08.09.2007
Der Ausstellungstitel Curious spielt mit der vielschichtigen Bedeutung des Wortes.
Er verbindet Wissbegierde und Neugier mit dem Seltsamen, Raren,
Kuriosen, ganz im Sinne der historischen Kunst- und Wunderkammern, in denen Pretiosen aus Wissenschaft, Natur und
Kunst zusammen getragen wurden.
Die jährlichen Ausstellungen dieser Reihe untersuchen und zeigen die vielfältigen Ansätze und Wirkungsmechanismen von Primärreizen im Skulptur- und Objektbereich.
Der New Yorker Künstler Tony Conway vereint in seinen Arbeiten Fotografie, Malerie und Skulptur. In seinen stahlgerahmten Bildern überlagern sich auf mehreren Plexiglasschichten digitale, am Computer bearbeitete Fotografien, Farbtönungen und Graphitzeichnungen zu einer plastischen Wirkung.
Rainer Fetting ist international vor allem durch seine virtuosen Gemälde bekannt, die von neo-expressionistischem malerischen Ausdruck mit gestischem Pinselduktus geprägt sind. Auch im Bereich Skulptur hat er eine ganz eigene Formensprache entwickelt, die in seinem bekanntesten Werk, der Statue von Altkanzler Willy Brandt in der SPD-Parteizentrale in Berlin, besonders gut zum Ausdruck kommt.
Unter dem Titel „Volkskunst“ präsentiert KEHL seit 2001 Holzskulpturen, die eine Synthese aus traditionellem erzgebirgischen Kunsthandwerk und den vertrauten Hochglanz-Phantasien der Gegenwart darstellen.
Ausgerechnet mit Hilfe traditioneller deutscher Volkskunst gelingt ihm damit eine Auseinandersetzung mit unserer Identität in sozialen und kulturellen Zusammenhängen.
Die Objekte des international aktiven niederländischen Bildhauers Hans van Meeuwen sind eine ironiegetränkte, hintersinnige Schau von Dingen und Dingfragmenten.
Seine schalkhaft witzigen Arbeiten unterlaufen durch ihre ungewöhnliche Sicht auf gewöhnliche Dinge die üblichen Wahrnehmungsstrukturen.
Die Skulpturen des italienischen Künstlers Antonio Riello verbinden die Welt moderner Kriegsführung mit der der schönen Künste. Die Ausstellung zeigt in einer Flasche ein Modell eines historischen U-Bootes, das mit einem klassischbarocken venetianischen Fresko bemalt ist. Der in New York lebende Künstler Stefan Roloff verknüpft seit 1983 das künstlerische Potential der Computertechnik mit seiner malerischen Arbeit und gilt auf diesem Gebiet als Vorreiter.
Die hier gezeigte Installation „Leben im Todesstreifen“ wirft ein kritisches Licht auf einige der Wirkkräfte (Macht, Gewalt, Überwachung, Rückzug ins Bürgerliche), die ein Stück jüngster deutscher Geschichte entscheidend geprägt haben.
Deborah Sengl, ausgebildete Künstlerin und Biologin, ist bekannt durch ihre Serie „Ertarnungen“, in der das Raubtier die Form seines Beutetieres annimmt.
Das Thema ist jeweils Tarnung und Täuschung, Maske und Simulakrum. In ihrer Werkreihe „Sich den Luxus erzüchten“, kombiniert sie auf verstörende Weise die künstliche Welt des Luxuskonsums mit der einer ausgebeuteten Natur, indem sie die Logos von Nobelmarken mit Schneidelinien direkt auf Tierpräparate
aufträgt. Die japanische Künstlerin Yukiko Terada schafft durchlässige und vielschichtige Objekte aus Kleidern, die für sie eine zweite Haut des Menschen darstellen. So veranschaulicht sie auf bestechende Weise die fließenden Interaktionen, die zwischen dem Menschen und seiner natürlichen und kulturellen Umwelt ablaufen. Patricia Waller arbeitet seit Jahren konsequent
an ihren subversiven Häkelobjekten, deren subtile Botschaften so erfrischend unkonventionell und frech sind, dass man sich ihnen kaum entziehen kann.
Indem sie hochbrisante Sachverhalte in heimelige Harmlosigkeit kleidet, überlistet sie tradierte Sehgewohnheiten durch die schiere Unverhältnismäßigkeit von Material und Objekt. Der chinesische Künstler Wang Zhiyuan erkundet mit seiner ironischen Serie von "Underpants" die verborgenen Kehrseiten des ungebremsten wirtschaftlichen und industriellen Wachstums seiner Heimat und dessen Auswirkungen auf die Struktur und das Selbstverständnis der Gesellschaft,in der er lebt.