Der aus Sevilla stammende, Spanische Maler SALUSTIANO (Jg. 1965), kehrt in die Berliner Galerie Brockstedt zurück und wird dort mit seiner zweiten Ausstellung mit großformatigen Bildern und Zeichnungen zu sehen sein. In altmeisterlicher Weise, dem Stile der italienischen Frührenaissance verpflichtet, schafft SALUSTIANO eine ergreifende Portraitmalerei, welche er vor monochrome, farbintensive Hintergründe in Rot, Pink, Weiß oder neuerdings auch Schwarz setzt. Die in zarter, technischer Perfektion hingehauchte Schönheit des zentral im Vordergrund stehenden, jungen Menschen, wird kontrastiert durch den ihn umgebenden, abstrakten Idealraum - den einfarbigen Hintergrund, der durch nichts ablenkt und eine tiefe Ruhe ausstrahlt. Zeitlose, heroische Gestalten, den Blick des Gegenüber fixierend, sachte umspielt von der Aura der Transzendenz, hinterlassen in ihrer Isoliertheit Irritation und Aufregung. Anspielungen im Detail lassen auf Bedrohung und Vergänglichkeit schließen. Besonders berührend erscheinen die Bilder mit dem roten Hintergrund. Rot, eine der drei Elementarfarben, besitzt farbpsychologisch die vielfältigsten Assoziationsebenen. Das Spektrum reicht von Blut, Krieg, Kampf, Aggression über Feuer, Wärme, Liebe, Leidenschaft, Verführung, Verbot bis hin zur Farbe der Auserwählten, die es sich leisten konnten, das kostbare Purpurrot zu tragen! Der tiefschwarze Hintergrund, der im Werke Salustianos eine neue Rolle spielt, ist der Hell-Dunkel-Malerei der Renaissance und des Barock entlehnt. Sie verstärkt die Intensität der zeitlosen Gesichter und vermittelt den Anschein der Ewigkeit. Wollte SALUSTIANO anfangs mit seinen Bildern auf Weiß und Pink dem Mangel an „schönen Botschaften“ nachhelfen, setzt er nun mit seinen roten und schwarzen Bildern Grenzen und hinterfragt Grundthemen der Menschheit.