Chen Ruo Bing, Martin Streit, Michael Toenges, Peter Tollens, Josef Wolf
„Berlin ist arm, aber sexy.“ Das war einmal. Nicht mehr nur Berlin ist arm und mit dem Armsein lässt sich nicht mehr kokettieren. „Berlin ist arm, aber sexy.“ will ja auch sagen: Berlin ist aktiv, kreativ, lebendig. Was die anderen an Geld haben, hat Berlin an Potential. Von überall her kommen junge Ideen in die Stadt, immer neue Startups werden gegründet und langsam wächst der Wohlstand. Während er in anderen Gegenden Deutschlands schwindet. Eine Fahrt durch das Ruhrgebiet führt durch dramatisch verarmte Städte. Wird es nun dafür dort sexy? Lohnt es sich, wieder nach Köln zu blicken, nachdem Berlin viele Jahre lang der einst führenden Kunststadt den Rang ablief? Die Ausstellung hat sich das vorgenommen.
Cologne – Berlin – Cologne, von Köln nach Berlin und zurück reisen die Künstler Chen Ruo Bing, Martin Streit, Michael Toenges, Peter Tollens und Josef Wolf.
Es lohnt sich schon deswegen nach Köln und Düsseldorf zu blicken, weil es dort gute Lehrer gibt, die künstlerisches Potential anziehen. Martin Streit und Chen Ruo Bing haben bei Gotthard Graubner studiert, Chen (*1970 China) kam wegen ihm 1992 aus China nach Düsseldorf, wo er seither lebt und arbeitet. Die dünnflüssige, Farbe wie Tusche verwendende Malweise Graubners kam dem in der chinesischen Tuschemalerei Ausgebildeten entgegen. „Die Leere des Bildes, ist die Quelle der Sinnhaftigkeit.“, ist sein Leitspruch. Farbe wird nicht als Material, sondern als Lichtträger angesehen, das Licht dringt an die Oberfläche aus der Mitte des Bildes oder an den Rändern der auf die Fläche gesetzten runden und ovalen Formen.