Über mehr als 20 Jahre hat John Neumeier sich immer wieder mit Shakespeares umfangreichstem Drama beschäftigt – angefangen von den fragmentarischen "Hamlet Connotation", die 1976 auf Anregung Mikhail Baryschnikows entstanden. Nach einer weiteren Fassung für Stuttgart berücksichtigte er in "Amleth", 1985 zur Eröffnung des renovierten Opernhauses in Kopenhagen konzipiert, Ereignisse aus der Danmarkskronike des Saxo Grammaticus: als "Vorgeschichte", die das Geschehen der Shakespeare'schen Tragödie auf der Ballettbühne sinnfällig macht. 1997 entstand "Hamlet" zur Musik von Michael Tippett für das Hamburg Ballett. Diese Synthese von John Neumeiers kreativer Auseinandersetzung mit dem "Hamlet"-Stoffkreis kehrt nun als Wiederaufnahme zurück ins Repertoire.
"Er denkt: Kann ich nicht nach Oxford zurückgehen?
Und macht das, was er glaubt tun zu müssen - was ihm,
wie er meint, der Vater auferlegt hat -, seinen Tod rächen.
Wenn es getan ist, hat er kein Interesse mehr,
an der Macht teilzuhaben, er legt sie in die Hände Fortinbras'
und geht in seine Welt zurück,
zu seinen Weg." - J.N.